Aktuell

Die Konferenz der Landesmusikräte fordert bei der Novellierung der Medienstaatsverträge nachdrücklich die Erfüllung des Kultur- und Bildungsauftrages

In ihrer Frühjahrssitzung im Bach-Haus Eisenach beschloss die Konferenz der Landesmusikräte einstimmig den anliegenden Appell: Vielfalt der Kulturradios erhalten! Der Appell nimmt Bezug auf Vorstellungen der ARD-Sender, die gegenwärtige Vielfalt der Kulturradios auf ein Kultur-Mantelprogramm mit regionalen Fenstern zu reduzieren.

Dazu erklärt die Vorsitzende der Konferenz der Landesmusikräte, Prof. Dr. Ulrike Liedtke:
„Musik hat einen großen Anteil an den Radioprogrammen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Mit den Programmveränderungen der vergangenen Jahre und der fortschreitenden Reduktion der Vielfalt in den Programmen kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinem Auftrag immer weniger gerecht werden. Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung ist nur über musikalische Vielfalt als Alleinstellungsmerkmal des öffentlich-rechtlichen Rundfunks möglich."

Der Konferenz der Landesmusikräte gehören die Präsidentinnen und Präsidenten sowie die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der 16 Landesmusikräte an. Die Konferenz sieht sich als Partner des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Vertreter von Landesmusikräten sitzen in den jeweiligen Rundfunkräten der Sender.

Der Kulturauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bildet sich bei den einzelnen in der ARD zusammengeschlossenen Rundfunkanstalten jeweils in einer Kulturwelle sowie den Klangkörpern ab, die zugleich auch dem regionalen Kulturleben im Sendebereich verpflichtet sind. Dies gilt für das gesamte Spektrum von der Amateurkultur bis zur professionellen Kultur.

Zum Appell: Vielfalt der Kulturradios erhalten!

Die künstlerische Leitung soll durch eine profilierte Dirigentin / einen profilierten Dirigenten übernommen werden, die/der sowohl musikalisch als auch pädagogisch den Auswahlchor leitet und gemeinsam mit dem Landesmusikrat Thüringen e.V. weiterentwickelt.

Bewerbungsschluss ist der 31. Dezember 2022.

Erstmalig bekommen die Chöre des diesjährigen Landeschortreffens die Möglichkeit, auch ohne Wettbewerbsdruck vor der Jury zu singen und ein Feedback zu ihrem Entwicklungspotential zu bekommen. So können auch Chöre, die keine Ambitionen haben, am Deutschen Chorwettbewerb teilzunehmen oder die nicht in die Kategorien des Wettbewerbs passen, dabei sein und neue Impulse für ihre Arbeit bekommen. Als niedrigschwellige Option können Sänger*innen bei den Wertungssingen nur zuhören und an angebotenen Workshops teilnehmen, um so noch mehr Chöre zu erreichen.

Bei den öffentlichen Wertungssingen am Vormittag und der jeweiligen Finissage am Abend mit der Wertungsbekanntgabe erleben Sie und das Publikum die vielfältige Thüringer Chorlandschaft. Bei der Finissage werden die Chöre nochmals einige Stücke der Wertungen zum Besten geben. Auch wird es dort eine Publikumswertung geben.

Das ChorAtelier ist so aufgebaut, dass jeder Chor an einem der beiden Tage teilnimmt, aufgeteilt nach Besetzung und Stilrichtung. Für die Leiterinnen und Leiter der Chöre ist außerdem eine Gesprächsrunde mit dem Präsidium des Landesmusikrates geplant, wo sich über die aktuelle Situation der Chorlandschaft in Thüringen ausgetauscht werden kann.

Das Landeschortreffen findet im Fürstenhaus, im Klostergebäude Am Palais und im Goethegymnasium statt.

Einen Auftakt zur Einstimmung auf ein Wochenende voller Chormusik bildet bereits am Freitag, 11.11.2022 das Mozart Requiem unter der Leitung von Torben Schleiden (Diplom Kirchenmusik, Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar) um 19 Uhr in der Herz Jesu Kirche Weimar.

Das Konzert am Freitag, die Wertungssingen und die Finissage ist öffentlich und kostenlos.

Am vergangenen Samstag fand die Jahreshauptversammlung des Landesmusikrates Thüringen, Dachverband des Thüringer Musiklebens, in Weimar statt.

Die Mitgliederversammlung des Landesmusikrats Thüringen begrüßt das Thüringer Musikschul- und Jugendkunstschulgesetz, das der Thüringer Landtag am 14. Juli 2022 mit einem einstimmigen Votum verabschiedet hat. Es verbessert die Stellung und die Rahmenbedingungen der öffentlich und privat getragenen Musikschulen bei gleichzeitiger Sicherstellung qualitativer Mindestanforderungen.

Zugleich aber nimmt die Mitgliederversammlung mit Befremden und Unverständnis zur Kenntnis, dass dieses Gesetz in seiner Umsetzung die Nachwuchsarbeit der vereinsgetragenen, speziell ausgerichteten Instrumentalausbildung ausklammert und damit einen großen und nachhaltigen Schaden für den Fortbestand der Amateurmusik entstehen lässt.

Wir appellieren daher dringend an die Thüringer Staatskanzlei, rasch eine Regelung zu schaffen, die eine Fortführung der Projektförderung dieser wichtigen vereinsgetragenen Ausbildungsaktivitäten für die Amateurmusik sicherstellt, da diese ansonsten bereits zum Jahresende 2022 (!) eingestellt werden müssten.